Prinzipell bevor man sich auf ein Oldsmobile einlässt
Bevor man ein Oldsmobile, besonders aus dem Jahrgang 1957 und 1958 sein eigen nennen will, sollte man sich über einiges im Klaren sein.
- Ein Oldsmobile ist kein Chevrolett, auch wenn beide aus dem Hause GM stammen. Der Chevy ist der Amerikanische Volkswagen.
- Ersatzteile sind in der Schweiz, ich unterstelle jetzt einfach mal, in ganz Europa kaum verfügbar. Mir wurde mal zugetragen, in Holland gäbe es Teile. Ob etwas daran ist weiss ich nicht.
- Schaue dich erst um ob ein Teilehändler in der Lage ist, dir Teile zu bestellen
- ist etwas kaputt muss das Teil in den USA bestellt werden, und selbst da muss man intentiv suchen.
- Oldsmobile gibt es nicht mehr und GM will neue Autos verkaufen. Hilfe vom Konzern ala BMW Tradition oder Mercedes Classic-Center gibt es nicht. Ich selbst hatte es über GM Schweiz versucht, wurde an den GM Hauptimporteur in Schweden verwiesen und er teilte mit, das er nicht helfen kann (oder will aus welchem Grund auch immer)
- ohne Englisch geht fast nichts bei der Ersatzteilbeschaffung, es sei denn, man kennt jemanden der es kann.
- Das Werkstatthandbuch (Shop.Manual) ist in Deutscher Sprache nicht verfügbar. Davon mal abgesehen, wer ein Mercedes Werkstatthandbuch mal in den Händen hatte, ist entsetzt wie viel noch in einem Oldsmobile Shop-Manual steht. Das handwerkliche Können und das übernommene Wissen von seinem Meister wird vorausgesetzt.
- Sollte man einen Urlaub in den USA verbringen, sollte man unbedingt einen Besuch eines oder mehrerer Schrottplätze zwecks Teileversorung einplanen. „57 Oldsmobile rosten dort noch vor sich hin. Aber Vorsicht, die Versandkosten und der Zoll sind meisst höher als das Teil kostet.
- Die Beschaffung eines 1957er Oldsmobile wird fast nur über den amerikanischen Markt möglich sein. Ca. 3000,00 Sfr. sind bei einem Kauf in den USA zum Kaufpreis dazu zu adieren für Transport, Zoll usw. Überführungsfahrten von z.B. Rotterdam oder Hamburg kann man mit Kurzzeitkennzeichen machen, kann sich aber auch in eine Katastrophe verwandeln. Man kennt das Auto nicht und man weiss nicht wie zuverlässig es ist. Man spart zwar die Speditionskosten, aber im Falle einer Panne wird es um so teurer.
- Ansonsten kann einem das Blühen, was jedem Blühen kann der unbesehen ein Auto kauft. Die vielen Geschichten der California-Blender sind wohl jeden Oldtimerbegeisterten bekannt.
- du brauchst, wie für jede andere Amerikanische Automobil-Marke Zollwerkzeug. Ein recht teurer Spass bei einem Werkzeughändler, meisst günstig über E-Bay oder Ricardo aber etwas unsicher. Oder, das habe ich gemacht, ausgemustertes Armee-Werkzeug gekauft.
Und wer jetzt immer noch glaubt, einen 1957er Oldsmobile Golden Rocket sein Eingen nennen zu müssen, wird wohl am ehesten hier fündig:
http://www.jameslist.de/cars/oldsmobile/98
http://www.jameslist.de/cars/oldsmobile/88
Argumente die für das "57 Oldsmobile sprechen:
1. Was ist besser als Hubraum..... ? Noch mehr Hubraum (6100cm³)
2. Das, was man als Führer(in) sieht. Ein stimmiges und üpig mit Chrom übersätes Armaturenbrett
3. Man ist vermulich weit und breit der/die einzige mit solch einem Traumhaft schönen Auto
4. Welcher Autofahrer kann sagen "Mein Auto hat einen Raketenantrieb"
Das gilt für die meissten „exotischen“ Fahrzeuge aus USA und England
Wer jetzt denkt, man kann einen sogenannten Translator (Online-Übersetzer) im Internet verwenden, ist fast auf dem Holzweg. Die Übersetzungen sind so gut wie unbrauchbar. Beispiel: „All Oldsmobile V8s use a 90° bank angle, and most share a common stroke dimension: 3.4375 in (87.31 mm) for …” Das Wort “stroke” wird von einem Translator mit Schlaganfall übersetzt ... . Ein Fachbuch für Technisches Englisch ist unumgänglich aufgrund der Tatsache das die Online-Übersetzer unbrauchbar sind, macht es in einem englischsprachigen Oldsmobile Forum fast unmöglich, eine verwendbare Frage zu stellen. Und wenn es einem gelingen ist das die Frage herüber gekommen ist, muss man die Antwort wieder übersetzen. Auch hier wiederbeim Übersetzen eine grosse Katastrophe.
Du bist immer noch nicht abgeschreckt, dann bist du selber schuld und musst dein Päcktchen ab dem Moment tragen sobald du einen Kaufvertrag unterschrieben hast. Übrigens, es lohnt sich. Denn es ist ein saugutes Gefühl solch ein Auto zu besitzen und zu fahren!